Karen O and Danger Mouse: Lux Prima (BMG)

Als Karen Orzolek zum bisher letzten Mal ein Album mit dem Rest der Yeah Yeah Yeahs aufnahm, handelte es sich um eine Sammlung von sehr „lo-fi“ Schlafzimmer-Aufnahmen von Songs über die Liebe, die rund ein Jahrzehnt davor geschrieben worden waren: - das Werk heißt Crush Songs und kam 2014 in den Handel. Diesmal hat sich die Sängerin mit Brian “Danger Mouse” Burton zusammengetan, einem Künstler/Produzenten, der vor allem in den Genres Hip-Hop und Rock aktiv ist. Er war mit Ceelo Green in Gnarls Barkley und produziert jeden von The Black Keys bis hin zu Adele.
Orzolek, eine frühere Punk-Heulboje, deren luftiger Falsettgesang hier über allem schwebt, und Burton - ein Tausendsassa mit Retro-Gebaren - treffen einander am natürlichsten in den 60ern.
Lux Prima, der neunminütige Titeltrack, etabliert einen wirbelnden filmischen Klangraum im Kopf des Hörrers; in der Folge legen die beiden großzügig Samt über Echo. Die Selterswasser-Dynamik, die dieses Album über weite Strecken charakterisiert, wird exzellent eingesetzt, aber Ziel und Zweck der Songs werden all zu oft von Burtons reflexartiger Gediegenheit überlagert; ein halb-kämpferischer Songs namens „Woman“ taucht gerade einmal ein wenig aus der Traumlandschaft dieses Albums auf. Zum Glück präsentiert sich Orzolek auf einigen Tracks als freche Soul-Pop-Sängerin, während Burton für einige kräftigere Tracks auf Funk setzt, die denn auch zu den Highlights des Albums zählen, etwa „Turn the Light“ mit seinen sanften Discoklängen oder „Leopard’s Tongue“.