Deep Throat Choir: Be OK (Bella Union)
Dank des bekannten englischen Chorleiters Gareth Malone und seiner erfolgreichen TV-Shows haben in diesem Jahrzehnt in Großbritannien zahlreiche Chöre - von NHS bis hin zu Military Wives (Ehefrauen von Soldaten) – beachtliche Charterfolge gefeiert. (International sind vor allem gregorianische Choräle, gesungen von Mönchen, erfolgreich.) Deep Throat Choir, eine rein weibliche Gesangsgruppe, die in East London probt und von Luisa Gerstein von der Experimental-Band Landshapes gegründet wurde, mag über denselben Wohlfühlfaktor verfügen wie die oben genannten Ensembles, aber dieser Chor ist aus anderem, weniger rührseligem Holz geschnitzt. Der leicht anzügliche Name verspricht etwas Subversiveres; unter den lieblichen, anschwellenden Harmonien, die auf diesem Album mit zahlreichen Coverversionen, aber auch Eigenkompositionen, erklingen, verbirgt sich ein erotischer Faden, der von einer Coverversion von Amy Winehouses typisch freimütigem „In My Bed“ zu der betrunkenen und verliebten Sinnlichkeit des selbst verfassten ersten Songs des Albums, „Ada“, führt. Daneben verleihen die Sängerinnen verschiedenen cleveren unkonventionellen Coverversionen, darunter Björks „Stonemilker“, Little Dragons „Ritual Union“ und Donnie und Joe Emersons vergessener Track „Baby“ aus dem Jahre 1979, der wiederentdeckt und in den späten Nullerjahren zu einem Undergroundhit wurde, melodische Dringlichkeit und beruhigende Lieblichkeit, zumeist mit köstlichem Effekt.